Der Razer Raiju Ultimate gilt als einer der besten Controller für die PS4, die Multifunktionalität und Konfigurierbarkeit machten mich neugierig. Der Controller kann kabelgebunden und kabellos an der PS4 oder dem PC verwendet werden. Jetzt habe ich den Controller ca. 2 Wochen und ca. 14 Spielstunden im Einsatz, der Controller wurde mir mit der aktuellen Firmware v1.05 ausgeliefert.

Erster Eindruck

Positiv überrascht war ich vom ersten Eindruck. Der Controller kommt gut verpackt in einem zusätzlichen Case, dies ermöglicht es, den Controller sicher zu verstauen und zu transportieren. Hier werden auch die austauschbaren Sticks und D-Pads verstaut. Ein Netz für Kleinkrams oder Kabel ist ebenfalls im Case angebracht.

Ein 3 Meter langes mit Stoff ummanteltes USB auf Micro-USB Kabel gehört, wie die Bedienungsanleitung ebenso zum Lieferumfang.

 

Haptik

Der Controller liegt sehr gut in meinen mittelgroßen Händen, er fühlt sich deutlich schwerer an als die originalen PS4 Controller. Die Fingerablage auf der Rückseite ist texturiert-gummiert, so kann das Pad nicht so schnell aus der Hand rutschen. Auch die Vorderseite fühlt sich weich an. Die festen Mecha-Tactile Tasten X, Dreieck, Quadrat und Kreis, lassen sich sehr gut drücken, der Druckpunkt gibt ein angenehmes mechanisches Feedback. Die unteren, zusätzlichen Multifunktionstasten M3 und M4 fühlen sich ein wenig wackelig an, lassen sich schnell hoch hebeln und sind relativ sensibel und können bei falscher Konfiguration stören.

Funktionen

Neben den normalen, von der PS4 gewohnten Buttons, bringt der Razer Raiju Ultimate weitere Tasten und Funktionen mit sich. Zu einem, die vier Multifunktionstasten M1, M2, M3 und M4, die frei belegt werden können, zum Anderen die anpassbaren L2 und R2 Tasten.
Diese beiden Tasten lassen sich mit Hilfe der Schieberegler auf der Rückseite, je nach Bedarf, auch einzeln, auf Hair-Trigger und Trigger-Stop umstellen.

Sinnvoll ist der Hair-Trigger beispielsweise bei Shootern, hier haben die Tasten einen längeren Druckweg und müssen nicht bis ganz nach unten gedrückt werden, um Beispielsweise einen Abschuss zu geben, es reicht hier ein leichtes Gegentippen. Beim Stop-Trigger, sinnvoll beispielsweise für Rennspiele wird der Button-Weg verkürzt und es gibt einen klaren Druckpunkt.

Zudem besitzt der Razer Raiju Ultimate Konfigurationsbuttons auf der Unterseite des Controllers. Diese Buttons habe ich erst gar nicht gesehen, sie befinden sich direkt oberhalb der Stereo-Kopfhörerbuchse, unter der Gummierung des Controllers.

Der erste Button, ist der Remapping-Knopf, hier lassen sich die Multifunktionstasten auch ohne einer Funktion zuweisen. Die Taste gedrückt halten bis sie blinkt, anschließend die zu belegende M-Taste betätigen und eine Wunschtaste drücken.

Die zweite Taste am unteren Bedienfeld ist der Configurations-Button. Dieser wird benötigt, um den Controller mit der Smartphone-App zu verbinden.

Die dritte Taste ist die Lightning Taste, hier lassen sich die Lichteffekte des Controllers auf schnelle Weise auch ohne Smartphone-App umstellen. Nach Druck auf diesen Button kann mit dem D-Pad, also den Pfeil-Buttons der Lichteffekt ausgewählt werden.

Der vierte Button ist der Lock-Button, dieser verriegelt, die PS-Taste, den SHARE und OPTIONS Button sowie unteren Konfigurationstasten.

 

Installation an der PS4

Je nach Einsatz, kabellos am PC, per Kabel oder kabellos an die PS4, muss der Regler auf der Rückseite des Controllers eingestellt werden. Die Anwendung per Kabel ist sehr simpel, Schieberegler auf USB stellen, das Kabel an die PS4 hängen und los Spielen.

Von einigen Rezensionen habe ich entnommen, dass es Probleme mit dem Verbinden des Razer Raiju Ultimate mit der PS4 gab. Ja, eine ähnliche Problematik hatte ich ebenfalls, bis ich das Benutzerhandbuch einmal genauer angeschaut habe. Der Controller wird ohne weiteres in der Bluetooth-Geräteliste gefunden, kann jedoch nicht einfach so hinzugefügt werden.
Hier muss der Razer Raiju Ultimate zuerst in den Kopplungsmodus gebracht werden.
Hierzu die SHARE-Taste gemeinsam mit der PS-Taste für wenige Sekunden gedrückt halten. Die Statuslampe am Controller beginnt zu blinken, nun kann der Controller mit der PS4 gekoppelt werden. Anschließend ist diese Kopplung nicht mehr nötig. Ein Wecken der PS4 ist dann auch über die PS-Taste möglich.

 

Installation am PC

Die Verbindung per Kabel ist denkbar leicht, Schieberegler auf USB, und den Controller per USB-Kabel an einen freien USB-Port anschließen. Der Treiber wurde auf meinem Windows 10 System automatisch installiert. Falls ihr über Steam spielen wollt, empfehle ich euch vor dem Spielstart, die Controllerkonfiguration über Steam durchzuführen.

Für die kabellose Verbindung wird eine Bluetoothschnittstelle benötigt, hier geht ihr ähnlich vor wie bei der PS4 Verbindung, stellt den Schieberegler des Controllers jedoch auf PC BT und drückt die Tastenkombination OPTIONS und die PS-Taste um die Kopplungsphase zu starten.

 

Personalisierung

Die analogen Sticks lassen sich zum Auswechseln abziehen, hier kommt ein Magnet zum Einsatz. Hier stehen zwei identische, kurze Sticks mit flachem Kopf, einer mit rundem Kopf und ein längerer Stick mit flachem Kopf zur Verfügung. Das Steuerkreuz bzw. D-Pad lässt sich ebenfalls austauschen, hier steht ein Kreuz mit einzelnen Richtungstasten sowie ein nahtloses Kipprichtungsfeld (wie XBox 360) zur Verfügung, auch hier ist ein Magnet verbaut. Ich persönlich finde die Konfiguraton mit den flachen Köpfen, hoher Stick Links sowie einzelne Pfeilrichtungstasten ideal.

Weitere Personalisierungen sind über die kostenlose App Raiju for PS4 möglich.
Hier können unterschiedliche Spielprofile und dessen Tastenbelegungen gewählt werden oder es können neue Profile angelegt werden. Konfigurierbar sind die zusätzlichen M-Tasten. Diese Tasten können mit Funktionen, wie Kreis, X, Quadrat, Dreieck, L-Tasten oder Pfeiltasten, SHARE und OPTION belegt werden. Außerdem kann auch die Sensibilität der analogen Sticks bei Betätigen der Wunsch M-Taste verringert oder erhöht werden.
Neben den Tasten kann die Intensivität der Vibrationsmotoren links und rechts angepasst werden und die Chroma Lichteffekte der Profile hinterlegt werden. Es stehen sämmtliche Farben des RGB Farbraumspektrums zur Verfügung.

Fazit

Der Razer Raiju Ultimate macht was er soll, Spaß! Der Haltekomfort ist sehr angenehm, er liegt eben gut in der Hand und dank der vielen Konfigurationsmöglichkeiten lässt sich der Controller eben auch an ein wenig an meine Wünsche anpassen. Die Druckpunkte sind klar spührbar, gerade die der Razer Mecha-Taktile Aktionstasten geben diese ein klares Feedback. Das recht hohe Gewicht empfinde ich rein haptisch als sehr angenehm und wertig, auch die Verarbeitung und Materialien gefallen mir sehr gut. Die zusätzlichen M-Tasten können, clever eingerichtet, einen kleinen Vorteil verschaffen, nicht richtig personalisiert können die M3 und M4 Tasten auch stören, weil man diese gerne mal ausversehen betätigt. Die Akkulaufzeit mit ca. 10 Stunden ist mehr als ausreichend für meine Anforderungen.
Spürbare Lags, Verzögerungen oder plötzliche Verbindungsabbrüche konnte ich bisher keine feststellen (Bis auf anfängliche schwierigkeiten beim Koppeln (Fehler lag bei mir)). Ich kann den Razer Raiju Ultimate klar den Gamern empfehlen, die einen hochwertigen Primärcontroller mit praktischen Zusatzfeatures suchen, auch wenn ich den Kaufpreis von fast 200,- Euro recht hoch finde.

Razer Raiju Ultimate 2019 - PS4/PC Gaming-Controller

192,99 €
8.6

Produkt-Leistung

9.2/10

Verarbeitung/Material

9.2/10

Inbetriebnahme

8.0/10

Preis / Leistung

8.0/10

Pros

  • Austauschbare Sticks und D-Pad
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Liegt gut in der Hand
  • PC und PS4
  • CHROMA Farbeffekte

Cons

  • Bluetooth Kopplung nicht intuitiv genug
  • M3 und M4 Tasten zu sensibel
  • Preis recht hoch