Vorweg: Zu meinem altem System:

Meinen Heim-PC setze ich gerne für Video- und Bildbearbeitung ein, gerne zocke ich auch mal das ein oder andere Spiel sowie Internet und Bürosachen, ist ja klar…

Mein derzeitiges Grundsystem um den Intel i5-750 @ 2.67GHz (8MB Cache) CPU stellte ich mir 2010, stolz wie Bolle, von meinem ersten Lehrlingsgehalt zusammen. Nach und nach tauschte ich Grafikkarten, Netzteil, Festplatten (derzeit eine SSD plus eine HDD) und erweiterte den PC nach meinen Bedürfnissen.

Ich muss schon sagen, das System läuft immer noch sehr ordentlich, auch aktuelle Titel wie Battlefield 1, DOOM 4 und Co. kann ich ohne weiteres auf hohem Detailgrad spielen.

Doch alles hat einmal ein Ende, denn sämtliche Aufrüst-Möglichkeiten sind irgendwann mal ausgeschöpft. Ein neues Grund-System soll also her!

Die Blutbahn des PCs: Das Mainboard

Ein sehr wichtiges und viel zu oft unterschätztes Bauteil eines PCs ist das Mainboard, diesem möchte ich mich auch in diesem „Aufrüst-Bericht“ hauptsächlich widmen, ich entschied mich für das Asus Prime Z270-A.

Das Asus Prime Z270-A besitzt, wie der Name schon verrät, den seit ersten Quartal 2017 veröffentlichten Intel Z270 Chipsatz (Vorgänger: Z170 und den H170), dieser bringt Features wie Intel Optane Speicher Unterstützung (nur für Kabylake-CPUs) und Erweiterung der PCI-Express-Lanes von 20(Z170) auf 24 Lanes und HSIO-Lanes von 26(Z170) auf 30.

Lieferumfang:

  • Mainboard
  • 3x SATA Kabel
  • 2x M.2 Schrauben
  • Q-Connector (Anschluss-Adapter für die Gehäuse-Buttons und LEDs)
  • CPU Installation-Tool
  • ASUS SLI HB Bridge (2-WAY-M)
  • ASUS Q-Schield (Blende für die Mainboard-Anshlussleiste)
  • 1x Bedienungsanleitung
  • 1x Treiber DVD

Schnittstellen:

Das Asus Prime Z270-A verfügt über viele aktuelle Anschlüsse und Schnittstellen.

  • 3x USB 2.0
  • 1 x USB3.0
  • 6x SATA 6Gb/s
  • 2x M.2 Socket
  • 3 x PCI-E 3.0 16x (auch 2.0 kompatibel) (GEN3)SLI & 3-Way
    CFX-Unterstützung
  • 4x PCI-E 3.0 2x (auch 2.0 kompatibel)
  • 4 x DDR4 288-Pin Sockets (von links nach rechts: A1, A2, B1, B2) (bis maximal 64 GB)

Außerdem zusätzlich auf der Rückseite für den direkten Einsatz:

  • 1x USB 3.0 EA2 (type-A)
  • 2x USB 3.0 E12
  • 1 x DVI-D
  • 1 x Displayport
  • 1 x HDMI 2.0
  • 1x Optical S/PDIF
  • 5x Audioports

Mainboard einsetzen:

Das Mainboard ließ sich ohne Komplikationen einsetzen, das ASUS Q-Schield ist mir im Gegensatz zu meiner alten Blech-Blende sehr positiv aufgefallen. Diese ist an der einen Seite soft und sorgt für einen festen Sitz. Schrauben für das Gehäuse sind wie gewohnt nicht im Lieferumfang enthalten, diese habe ich von meinem alten Mainboard übernommen und an 6 Stellen fixiert.

Die friemeligen Anschlüße für Reset-, Powerbuttons und Status-LEDs lassen sich im vornherein über den Q-Connector vorbereiten und anschließend auf die Pins setzen, praktisch.

Die SATA-Anschlüße sind am Mainboard angewinkelt, daher ist es etwas fummelig die SATA-Kabel in meinem recht kleinen MidiTower in Position zu drücken . Der SATA 1-Anschluss befindet sich an oberster Position, darunter Port 2, darunter, der oberste ist Port 3 usw… Über die SATA-Anschlusse habe ich eine SSD, eine HDD und ein DVD Laufwerk in Betrieb.

Meine Grafikkarte, eine GTX 960 von Nvidia, ließ sich super leicht einsetzen.
Die beiden oberen PCI-E 16x Ports sind zusätzlich mit einem Metallrahmen umfasst um die Grafikkarte(n) zu schützen.

CPU-Sockel:

Das Mainboard unterstützt eine ganze Reihe von Skylake (Intel i 6.Generation) und auch neuen Kabylake (7.Generation) CPUs von Intel mit dem Sockel LGA1511.

Da komme ich mit meiner 1156-Cpu (1.Generation) nicht weit. Ich entschied mich für eine neue, gebrauchte CPU, der bewährten Intel i5-6600 Skylake (6. Generation), diese bot mir derzeit das beste Preis/Leistungsverhältnis und reicht für meine Einsatzgebiete.

Der Einsatz mit dem im Lieferumfang enthaltenen CPU-Instalation Tool erwies sich als etwas fummelig. Die CPU muss zuerst in der Installation-Tool eingeklipst werden, hier muss man schon etwas doller drücken, dies bereitete mir etwas Bauchschmerzen. Das Einsetzen klappte dann jedoch auf Anhieb.

Tipp: Achtet darauf, dass sich das Dreieck, welches auf der CPU markiert ist, an der selben Ecke des Tools befindet.

Nun lässt sich die Sockelhalterung am Mainboard aufhebeln. Entfernt die Schutzkappe, welche im Auslieferungszustand den Sockel schützt und setzt die CPU samt Tool in den Sockel.
Auch hier müsst Ihr wieder auf die Markierungen achten. Sitzt die CPU fest, könnt ihr den Hebel wieder runterdrücken und somit das Tool mit CPU auf den Sockel fixieren, keine Panik ihr benötigt einen guten Druck, die CPU soll ja fest sitzen. Jetzt fehlt nur noch die Wärmeleitpaste und ein CPU-Kühler.

Arbeitsspeicher

Das Asus Prime Z270-A benötigt für den Betrieb den aktuellen DDR4 Speicher, diese Ports sind nicht abwärtskompatibel zu DDR2 oder DDR3.
Die dritte Generation der T-Topology ermöglicht Speicherfrequenzen von über 3866MHz, vor allem Interessant wenn ihr euren Speicher übertakten wollt.

Bevor ihr wild einen RAM für euer neues System kauft, checkt unbedingt die QVL-Kompabilitätsliste für DRAM auf der ASUS Seite zum Z270-A Board. (Link)
Sonst geht’s euch wie mir und die Status DRAM-LED auf dem Mainboard leuchtet lediglich (Micron MTA18ASF nicht kompatibel).

Ich habe mich anschließend für den Crucial CT16G4DFD8213 entschieden, dieser Speicher läuft hervorragend und steht auch in der QVL.

Laut Benutzerhandbuch wird empfohlen, bei Betrieb eines Riegels den A2 Slot zu verwenden, bei zwei Riegeln A2 und B2.

Die RAM-Clips lassen sich nur oben öffnen, unten werden die Riegel einfach nur eingeschoben, dies soll auch bei wenig Platz einen besseren Komfort bieten.

Da ich bisher nur die Variante oben und unten auf- und zu-klicken kannte, war ich etwas verunsichert ob der Riegel unten-rum richtig sitzt, da mir irgendwie das Sicherheit gebende Einrastgeräusch fehlte.

Sound:

Das Asus Prime Z270-A besitzt einen onboard Realtek® S1220A Soundchipsatz mit 8-Kanal H Audio mit DTS Support, dieser funktionierte auf Anhieb hervorragend, knacken oder ähnliches war für mich nicht hörbar. Ich selbst habe noch eine Sound Blaster X-Fi Extreme eingebaut.

ASUS-Aura-Sync:

Die Hardware zum leuchten bringen, dass kann ASUS-AURA-Sync! Die RGB Bahn die sich am linken Rand des Boards zieht leuchtet schon beeindruckend, wenn das Mainboard zum ersten Mal Saft bekommt. Wie ein breathing-Effekt  leuchtet es in bunten Farben.

Konfiguriert werden kann das ASUS-Aura-Sync über das UEFI-Bios (hier kann es bei Bedarf auch ganz oder im Stand-By deaktiviert werden) oder über die AURA Software viele RGB-Farben und Effekte sind hier auswählbar. Die Beleuchtung kannst du über kompatible RGB-Strips und Grafikkarten erweitern und ebenfalls zentral steuern.

Hätte ich damals zu meinen Case-Modding (mit meinem alten Cheeftechgehäuse-Zeiten bereits ein ASUS AURA Sync gehabt, wäre ich wohl der King auf jeder LAN-Party gewesen.

Leider startete nach einem Update des Bios und der ASUS-Treiber Software das AURA Programm nicht mehr (nur kurzes Aufblinken der AURA-Software), auch über das UEFI bekam ich das Board nicht mehr zum leuchten.
Die Lösung: PC runterfahren, Stromkabel vom Netzteil trennen, Powerknopf des PC drücken (entladen) und nach ca 10-Sekunden wieder anschließen und starten. Dieser Vorgang sollte nach jedem AURA-Software-Update durchgeführt werden.

Overclocking:

Das Mainboard bietet eine hervorragende Grundlage für alle Overclocker und Übertaktungs-Freaks.

Der EZ XMP-Schalter auf dem Mainboard sichert und entsichert die Möglichkeit deinen RAM-Takt zu verändern. Ein CPU_OV-Jumper (Over-Voltage) erlaubt es deiner CPU mehr Saft zu geben.

Die vielen Anschlüsse für zusätzliche Lüfter und Sensoren bieten da viel Platz für die geeignete Kühlung.
Das Geniale, jeder Lüfter lässt sich im UEFI und auch in der ASUS Dual Intelligent Processors 5 Software präzise auslesen und steuern und sogar automatisch über die 5-Way Optimization ermitteln und Kühl/Tuning-Optimierungen ausführen. Hier wird die Leistung und Temperatur bzw. Kühlung von CPU, GPU und RAM gemessen und ausgewertet.

Hier bekommt man richtig Lust die Kühlung weiter zu optimieren und noch mehr Leistung aus dem PC zu holen. Das DIP 5 zeigt bei mir eine Leistungssteigerung von 21% an und dabei habe ich weder eine Ram-Kühlung noch einen speziellen CPU Kühler verbaut (boxed).

Das System lässt sich dann per Mausklick auf Leistung, Strom sparen, oder Abwesenheitsmodus stellen, dabei habt ihr die Frequenzen und Spannungen, sowie Temperaturen und Drehzahlen eurer Lüfter stehts im Blick.

Richtig ins Eingemachte geht’s im wirklich cool designtem UEFI Bios, hier können im Erweitertem Modus die Komponenten sehr ausführlich auch manuell konfiguriert und getuned werden. Im EZ-Modus hast du eine einfache Übersicht der wichtigsten Einstellungen. Außerdem steht dir hier auch ein RAID-Assistent zur Verfügung, beispielsweise ist es möglich zwei M.2 Festplatten in einem RAID0 zu verbinden um noch schnellere Lese- und Schreibegeschwindigkeiten zu erreichen.

Anschlüsse:

  • 2x 4-pin CPU-Lüfter (einer optional)
  • 4-pin AIO_Pump (Wasserkühlung)
  • 4-Pin High AMP Lüfter ( bis 3 A Lüfter)
  • 5-Pin externer Lüfter sowie ein
  • 4-Pin Chassis-Fan (Gehäuse-Lüfter) Anschluss

Fehler und Diagnose:

Das Mainboard verfügt neben der erwähnten DRAM-LED über die Statusleuchten: Power, VGA, CPU und Boot-Device – so lässt sich noch schneller ermitteln bei welchem Device ein Fehler vorliegen könnte, sollte mal etwas nicht stimmen.
Dies funktionierte beispielsweise hervorragend mit meinem nicht kompatiblen Arbeitsspeicher. :/

Zusätzlich hilfreich ist ein MemOK!-Check-Button sowie ein Power-Switch direkt am Board, so lässt sich das Mainboard auch ohne angeschlossenes SystemPanel zu Testzwecken starten. Ein CLRTC-Jumper lässt deinen CMOS-Speicher leeren.

3D-Drucker kompatibel:

Falls ihr euch eine zusätzliche, passende Abdeckung, Lüfterhalter oder Kabelschacht wünscht,  könnt ihr Euch diese per 3D-Drucker kompabilität auf einem 3D Drucker ausgedruckten oder bestellen. Die Vorlagen sind kostenlos und können sogar personalisiert werden.

Fazit:

Starkes Board für Gamer, Übertakter und Aufrüster.
Das Mainboard sieht mit seiner RGB-AURA-Beleuchtung nicht nur richtig cool aus, sondern bietet dank der vielen Ports und Erweiterungsmöglichkeiten ein überaus zeitgemäßes Board, dass euch sicher ein paar Jahre eine solide Grundplattform für Skylake und Kabylake 1151 CPUs liefert.

Die vielen komfortablen (Maus-Klick)-Möglichkeiten noch mehr aus seinem PC zu holen, machen Lust darauf das System noch weiter zu optimieren – und das auch ohne viel technisches Verständnis.
Aber auch  für fortgeschrittene Takter bietet das wirklich gelungene UEFI-Bios etliche Feintuning-Einstellungen.

Beachten solltet Ihr vor dem Upgrade Eures PCs mit dem Asus Prime Z270-A, die Kompabilitäts-Listen der ASUS Website.
Ich hatte zuvor noch nicht erlebt gehabt, dass ein passender Arbeitsspeicher beispielsweise tatsächlich nicht funktioniert. (Micron MTA18ASF läuft nicht).

Zudem kommt das Prime Z270-A mit einem umfangreichem praktischem Lieferumfang.

Meine verbaute kompatible Hardware:

  • Intel(R) Core(TM) i5-6600 CPU @ 3.30GHz
  • 16 GB Crucial CT16G4DFD8213
  • Netzteil: Cooler Master V450 Semi-Modular
  • Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio
  • NVIDIA GeForce GTX 960
  • SSD OCZ-TRION100
  • HDD ST3000DM

Asus Prime Z270-A

169,55 EUR
9.2

Produkt-Leistung

9.7/10

Verarbeitung/Material

9.5/10

Inbetriebnahme

9.0/10

Preis / Leistung

8.7/10

Pros

  • Viele aktuelle Schnittstellen
  • Leichtes Optimieren
  • Tuning Einstellungen für Experten
  • RGB Beleuchtung
  • hochwertig verarbeitet

Cons

  • Kompabilitätsliste beachten